Projekte an Gewässern

Sandbach

Die künstlich eingebrachten Hindernisse haben schon nach kurzer Zeit zur Umgestaltung des Ufers durch die abgelenkte Strömung geführt

1. Sandbach bei Iffezheim

Projektdaten

Projektträger:Initiativgruppe Naturschutz Iffezheim
bzw. Gemeinde Iffezheim
Laufzeit:2001 – 2002 (Land BW), 2003 – 2007
(Umweltstiftung)
Projektkosten:38.868,71 €
Höhe der Fördersumme:38.734,61 € (99,7 % Förderanteil)

Projektziel und umgesetzte Maßnahmen

Dem kanalartigen Sandbach fehlt der Wechsel zwischen ruhigen Buchten und schnell strömenden Strecken, steilen und flachen Ufern, kiesiger und schlammiger Sohle, wie er in einem natürlichen Bach typisch ist.

2001 regte die Initiativgruppe Naturschutz Iffezheim (INI) an, dem Sandbach im Iffezheimer Gemeindewald auf einem Teilstück von 500 Metern wieder ein natürliches Bachbett zu geben. Um das zu erreichen, wurde am Sandbach ein Forschungsvorhaben zum “Einsatz von Totholz zur naturnahen Entwicklung von Fließgewässern” begonnen, welches 2001 und 2002 vom Land Baden-Württemberg, ab 2003 von der Umweltstiftung Rastatt gefördert wurde.

“Strömungsumlenker” wurden an mehreren Stellen platziert, wobei unterschiedliche Varianten zum Einsatz kamen: Baumstämme mit Kronen und Geäst oder Palisadenbauwerke aus glatten Holzstämmen. Das Ergebnis der im Frühjahr 2007 abgeschlossenen Maßnahme und Untersuchung: Totholz führt im Fließgewässer zur Entstehung neuer Strukturen wie Kolken, Uferbänken und Stufen und ist damit ein wichtiges Gestaltungselement für die Morphologie des Gewässers. Der Einbau von Strömungshindernissen eignet sich gut zur Verbesserung des ökologischen Zustands von Fließgewässern.

Link Informationsbroschüre zu den Arbeiten am Sandbach

SandbachStudie (umweltstiftung-rastatt.de)


2. Weiterführende Arbeiten

… auf der Grundlage des Gewässerentwicklungsplans Sandbach der Gemeinde Iffezheim und den Ergebnissen aus dem Forschungsvorhaben zum ”Einsatz von Totholz zur naturnahen Entwicklung von Fließgewässern”

Projektdaten

Projektträger:Initiativgruppe Naturschutz Iffezheim bzw. Gemeinde Iffezheim
Laufzeit:2011
Projektkosten:23.853,25 €
Höhe der Fördersumme:21.457,00 € (90 % Förderanteil)

Auf der Grundlage des Gewässerentwicklungsplans Sandbach der Gemeinde Iffezheim und in Fortführung des anfangs vom Umweltministeriums Baden-Württemberg und später von der Umweltstiftung Rastatt geförderten Projekts “Naturversuch zum Einbau von Totholz zur naturnahen Entwicklung des Sandbachs auf Gemarkung Iffezheim” wurden auf Antrag der Gemeinde Iffezheim zwischen dem 2. und 12. April 2011 weitere Renaturierungsmaßnahmen durchgeführt. Die Federführung lag wiederum beim Institut für Landschaftsökologie und Naturschutz Bühl (ILN).

Im Abschnitt zwischen Einmündung Schwarzer Graben und Römerbrücke wurde/n auf einer Länge von ca. Metern zur Förderung der Strukturvielfalt und Gewässerdynamik

  • das einheitliche Regelprofil beseitigt,
  • Böschungsfußsicherungen abgebaut,
  • Vorländer tiefer gelegt und der Gewässerquerschnitt aufgeweitet,
  • Steilufer und Inseln angelegt sowie
  • weiteres Totholz eingebaut.

Der auf der rechten Uferböschung wachsende Japanische Staudenknöterich wurde abgemäht und das mit Rhizomen versetzte Erdmaterial in drei vorher ausgebaggerten Gruben verbracht und mit Folie und Erde abgedeckt, um den Neuaustrieb des Knöterichs zu verhindern.

Überschüssiger Aushub konnte zur Modellierung des Bachbetts verwendet werden. Bei diesem Feldversuch soll die unschädliche und aufwandsarme Beseitigung dieser konkurrenzkräftigen Pflanze erprobt werden.